Wednesday, 7. July 2010
Ich hatte einmal von den Internetrowdies berichtet, die versuchen, in meinen Router einzubrechen. Als ich den Beitrag im Oktober letzten Jahres geschrieben habe, kamen etwa ein Drittel der Angreifer aus China. Insgesamt verteilten sich die Ursprünge der Attacken über alle Kontinente. Seit einiger Zeit stelle ich fest, dass bestimmt 90 % der Angriffe aus China kommen.
Saturday, 26. June 2010
Die deutschen Verlage wünschen sich ein Leistungsschutzrecht.
Das Leistungsschutzrecht kenne ich aus der Musik. Bob Dylan hat „Like a Rolling Stone” geschrieben. Daran hat er das Urheberrecht. Deswegen bekommt er Geld, wenn der Song im Radio gespielt wird oder wenn er auf CD verkauft wird. Die Rolling Stones haben den Bob-Dylan-Song nachgespielt. Als Interpreten haben sie dadurch ein Leistungsschutzrecht. Sie bekommen Geld dafür, dass sie dem Song einen individuellen Charakter geben und ihn so auf Band bringen. Wenn man also „Like a Rolling Stone” von Bob Dylen auf Platte kauft, bekommt Bob Dylan doppelt Geld, nämlich für seine Urheberschaft und für seine Leistung als Interpret. Kauft man hingegen „Like a Rolling Stone” von den Rolling Stones, bekommt den Anteil für die Interpretation nicht Bob Dylan. Der geht stattdessen Rolling Stones. Bob Dylan wird dann nur für seine Urheberschaft entlohnt.
Das Recht, dass in diesem Fall die Rolling Stones als Musiker genießen, fordern jetzt die Verlage ein Wofür? Dafür, dass gelegentlich ein Mitarbeiter einen Artikel etwas reißerischer überschreibt als der freiberufliche oder fest angestellte Urheber? Dafür, dass sie Agenturmeldungen der Ressorts zuordnen? Für die gerade im Onlinebereich oft so stümperhafte Schlussredaktion?
Solange ich das nicht verstehe, bin ich dagegen.
Im T-Punkt. Ja, tatsächlich. Ich dachte mir, dass es ganz klug wäre, mich schlau zu machen, wie das Angebot der Telekom etwa ein Jahrzehnt nach dem Ende des Monopols aussieht. Es ging mir um eine mobile Datenflatrate, und da ich mit der Netzabdeckung von O2 schon beim normalen Telefonieren nicht zufrieden bin, wollte ich mich mal bei der Konkurrenz umsschauen. Die Netzabdeckung soll bei der Telekom am besten sein. Dazu kommt, dass inzwischen alle großen Telefongesellschaften so einen schlechten Ruf haben wie die Telekom damals, warum also soll ich dem ehemaligen Staatskonzern nicht eine neue Change einräumen?
Nachdem ich in der Filiale ein wenig gewartet hatte, sprach mich dann auch ein recht junger Mitarbeiter an. Ich trug ihm mein Anliegen vor: 256 kBit/s reichen, aber bitte keine Drosselung auf GPRS nach dem Verbrauch eines bestimmten Datenvolumens, damit kann ich nicht mehr arbeiten, und bitte keine Beschränkungen in den Diensten, ich möchte nicht nach dem Fehler suchen, wenn mein VPN wegen sowas nicht geht. Ich muss zugeben: Mir war klar, dass meine Aussichten recht schlecht waren, so etwas zu bekommen. Aber man kann ja nie wissen, vielleicht liegt in der hintersten Schublade noch ein Vertragsformular für Leute wie mich. Außerdem hatte ich in der Schule etwas gelernt von Angebot und Nachfrage. Also fragte ich mal nach.
Der junge Mann schlug das Tarifdschungelbuch auf und machte einen Vorschlag. Er deutete auf die rechte Spalte einer Tabelle. Unter Datenvolumen stand „unbegrenzt36”. Ich fragte kurz nach, was die kleine 36 zu bedeuten habe. Er fing an, zu erklären, dass beim Vertrag in der linken Spalte 300 MB drin seien, der andere sei unbegrenzt. Also nahm ich selbst das Buch in die Hand, schlug die hinteren Seiten mit den Fußnoten auf, suchte die 36 und las ihm vor, dass die Übertragungsrate nach 5 GB auf 64 kBit/s up und 16 kBit/s down gedrosselt würde. Mir fiel nicht mehr ein, als mich zu verabschieden.
Wahrscheinlich würde ich die 5 GB niemals erreichen, so dass ich nie mit der Drosselung konfrontiert wäre. Trotzdem halte ich das Limit für eine Fehlkonstruktion. Ich will keine Bytes zählen, ich brauche eine verlässliche Verbindung. Zudem ist mir ein Anbieter, der Fußnoten in die Verträge schreibt, die die eigenen Mitarbeiter nicht verstehen, suspekt. Geschäft basiert auf Vertrauen.
Saturday, 5. June 2010
Die „Süddeutsche Zeitung” schreibt am 2./3. Juni über Schäuble:
Er steht für sich, und niemand würde daran zweifeln, dass er das Amt des Bundespräsidenten könnte.
Obamas Slogan machte seinen Weg in Steinmeiers Werbekampagne zur Bundestagswahl: „Yes, he can Kanzler”, hieß es damals. Das ist schon falsches Englisch. „Können” respektive „can” ist im Deutschen wie im Englischen ein Modalverb. Das ZDF tat sein Übriges und brachte eine Unterhaltungssendung mit dem Titel „Ich kann Kanzler” ins Programm.
Der Satz in der „Süddeutschen” lässt zweierlei Deutungen zu. Entweder erleben wir eine Veränderung unserer Sprache, so dass Menschen jetzt politische Ämter können können, ohne dass es eines Infinitivs bedarf, der das Was näher bestimmt. Die Frage, ob eine nähere Bestimmung überhaupt möglich ist und ob es ihrer bedarf, lässt unsere Kanzlerin derzeit offen. Womit wir bei der zweiten Deutung wären: Es könnte sich um Humor handeln. Meine sprachlichen Gewohnheiten jedenfalls bewegen mich dazu, das fehlende Verb im Kopf zu ergänzen. Kann Schäuble Bundespräsident tanzen, auch wenn er nicht auf einer Waldorfschule war?
Wednesday, 2. June 2010
Nun wird gemunkelt, Köhler sei wegen der Euro-Krise zurückgetreten.
Köhler war einst Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Er kennt sich aus in Wirtschaftsfragen. Später, als Chef des IWF, war die Sanierung von Staaten sein Thema. Und er muss mit ansehen, wie wegen Merkels Wankelmütigkeit aus einem Rettungspflaster von 8 Mrd. €, die Deutschland hätte beisteuern müssen, ein Rettungsschirm für ganz Europa wird, für den Deutschland mit 148 Mrd. € bürgt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Merkel und Köhler sich nicht beraten haben. Merkel wird doch wohl die Kompetenzen des Bundespräsidenten kennen, und er ist doch auch keiner, der sich raushält. Das Gesetz zum Rettungsschirm wird in Windeseile, vermutlich bleibt für die Abgeordneten nicht einmal die Zeit, es vor der Abstimmung zu lesen, durch Bundestag und Bundesrat gepeitscht. Dieses Papier, die Frucht Merkels Entscheidungsunfähigkeit, liegt am Ende unserem ehemaligen Präsidenten zur Unterschrift vor. Es bedeutet für jeden von uns Verbindlichkeiten von knapp 2000 € nebst Zinsen. Das wäre in dem Ausmaß nicht nötig gewesen.
Es ist verantwortliches Handeln von Köhler zurückzutreten. Zuerst einmal ist er sich selbst gegenüber verantwortlich. Das war nicht das erste Gesetz, das er nur widerwillig unterschrieben hat. Auch das Zugangserschwerungsgesetz lag einige Zeit auf seinem Schreibtisch. Dazu musste er einige wirtschaftlich fragwürdige Hilfspakete absegnen. Der Job wird seiner Gesundheit nicht zuträglich gewesen sein. Dass er damit auch Merkel in die Bredouille bringt, ist ebenfalls verantwortlich. Merkel ist durch ihre Beliebigkeit eine Gefahr für Deutschland und für Europa.
Tuesday, 25. May 2010
Griechenlandkrise, Ölpest, Flut in Polen: Man mag ja gar nicht mehr die Zeitung aufschlagen. Heute aber gibt es eine gute Nachricht. Der brutalstmögliche Aufklärer tritt zurück.
Monday, 24. May 2010
Neulich hatte ich das Vergnügen, in einer Kneipe ein Gespräch am Nebentisch mithören zu dürfen. Es ging um eine nach acht Jahren gescheiterte Ehe und darum, dass der Spruch: „Gegensätze ziehen sich an”, sich nicht bewahrheitet habe. Jemand warf ein, dass es immer um die Schnittmenge aus Gemeinsamkeiten und Unterschieden gehe. Ich sparte mir den Einwand, dass das stets die leere Menge sei. Ich hätte es nicht schöner ausdrücken können. Loriot würde sagen: „Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen.”
Saturday, 15. May 2010
Ich habe heute mal das Update eingespielt. Lief rund und ohne Probleme.
Sunday, 28. March 2010
Gestern: Ich ging zu Fuß durchs Viertel und sah einen Wasserwerfer mit lustig schwenkendem Strahlrohr durch die SVU fahren. Drinnen waren normal gekleidete Leute, scheinbar in lustiger Stimmung, nicht etwa gestresste Uniformierte. Etwas die Straße herunter hielt der Wagen und ein junger Mann in lässiger Kleidung sprang heraus.
Heute: Ich fuhr mit der U-Bahn zum Schwimmbad. Nicht weit von mir saßen zwei Milchbubis, von denen der eine hörbar zum anderen sagte: „Ein paar Kumpels von mir haben sich einen Wasserwerfer gekauft. Kennst Du diese schwarzen Teile? Halb so lang wie der Wagon. Fürn Strand und so.”
Sunday, 7. February 2010
„Nationale Streusalzreserve”
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