Ich gucke ganz gerne die Tagesschau. Regelmäßig, wenn nicht immer, kommt vor der Sendung ein Werbefilm für einen Diätdrink namens Almased. Ich weiß das so genau, weil mich der Spot jedesmal anwidert. Ich bin der Ansicht, dass die Hersteller solcher Produkte — es gibt weitere, wie das durch die Werbespots mit Harry Wijnvoord bekannt gewordene Slim-Fast — nur die Schwäche der Menschen ausnutzen, um etwas zu verkaufen, was niemandem hilft. Wenn das Übergewicht genetisch oder durch Krankheit bedingt ist, muss ein Arzt helfen. Wer sonst sein Gewicht dauerhaft senken will, muss seine Ernährung umstellen. Das erfordert Wissen und Disziplin. Zumindest für den, der sich nicht lebenslang von Getränkepulver ernähren will, sollten diese Produkte nicht in Frage kommen. Es mag sein, dass die Hersteller mit der Inbrunst der Überzeugung behaupten, dass diese Getränke beim Abnehmen helfen. Ich persönlich aber denke, dass sie sich an die Unwissenden und Verzweifelten richten. Ich sag's mal so: Wir alle wissen, dass das Jo-Jo kurz vor der Bikini- und Badehosensaison wieder die Handfläche erreicht hat.
Wie auch immer, gestern habe ich die „Heute“-Nachrichten im ZDF eingeschaltet, weil mich die neue Besetzung des Bundeskabinetts interessierte. Es war Sonntag, so dass die öffentlich-rechtlichen Sender keine Werbung senden durften. Vor der Sendung und dem Hinweis auf die Initiative „Schau hin“ lief noch ein Programmhinweis. Der war unterlegt mit dem Song „Everybody“ von Ingrid Michaelson. Das ist übrigens die gleiche Musik, die im Almased-Werbespot verwendet wird. Im gleichen Kontext direkt vor den Nachrichten. Zufälle gibt's …
Ein weiterer Zufall: Den Artikel habe ich größtenteils gestern verfasst, heute hat „Spiegel Online“ einen Artikel dazu.