Seit Kurzem bin ich Vodafone-Kunde. Das hat seinen Grund. Das E-Netz taugt nichts und die Telekom steht in meiner persönlichen Sperrliste. Mit Resellern habe ich nicht die besten Erfahrungen gemacht, und nach kontinuierlicher Darstellung in den Medien und in einschlägigen Foren scheinen sich in dem Teil der Branche eher Drückerkolonnen und Abzockvereine zu tummeln als lautere Unternehmen. So blieb Vodafone trotz des nach meinem Geschmack eher peinlichen Markenimages die einzige Option.
Meine ersten Erfahrungen mit dem Unternehmen waren schon traurig. Im Shop fand ich in den Vertragsunterlagen das Verbot von VoIP- und Peer-to-Peer-Verbindungen. Der Tarif wurde aber damit beworben, dass genau die erlaubt seien. Offenbar liest heute keine mehr Verträge, denn der Fachmann hinterm Tresen sagte, dass das vor mir noch niemandem Aufgefallen wäre. Immerhin wurde die Klausel anstandslos gestrichen. Die Rufnummernportierung hat immerhin drei Wochen gedauert. Am alten Anbieter wird's nicht gelegen haben, der hat nämlich nach Eingang der Kündigung umgehend abgeklemmt. Von Vodafone erhielt ich keine brauchbaren Statusinformationen zur Portierung. Bis heute weiß ich nicht, ob und warum die nach Angaben der Hotline versuchte Portierung gescheitert ist oder ob es den Versuch gar nicht gab und der Portierungsauftrag einfach verschlampt wurde. Zu den alternierenden Auskünften würden beide Versionen der Realtät passen.
Nun hat Vodafone mein Telefon abgeklemmt. Dem vorausgehend hatte ich eine Rechnung erhalten, auf der Mahngebühren aufgeführt waren, obwohl ich nie eine Mahnung erhalten habe, und Gebühren für Zahlung per Überweisung, obwohl doch Lastschrift vereinbart war. Die vorherige, erste Rechnung war auch noch als offen aufgeführt und ich wurde aufgefordert, auch die zu begleichen. Und tatsächlich hatte Vodafone nicht einmal versucht abzubuchen. Kontonummer und Bankleitzahl sind in den Vertragsunterlagen aber korrekt erfasst. Der Versuch, das über die Hotline zu klären, lief ins Leere. Nachdem ich mich zu Rechnung / Zahlung / sonstige Fragen durchgepiepst hatte, wurde mir automatisch mitgeteilt, dass meine Rechnung fällig wäre, wohin ich den Betrag überweisen könne und dass ich eine 0900er-Nummer anrufen könne, wenn ich weitere Fragen hätte. So nicht. In so einem Moment liegt es nahe, die Sache per Einschreiben zu klären.
Eben war ich auf der Post und habe das Einschreiben aufgegeben. 2,60 € sollte ich zahlen. Normalerweise versende ich Einschreiben per Einwurf, und die sind deutlich günstiger. Also fragte ich nach:
Ich: Einwurf?
Post-Mitarbeiter: Vodafone?
Manchmal sehne ich mich nach der Zeit ohne Telefon und ohne Internet zurück. Nicht, weil diese Technologien mein Leben zu hektisch machen würde, sondern weil ich einfach mit den Anbietern nicht auseinandersetzen will.
Übers Festnetz habe ich die Hotline eben doch noch erreicht. Der Mitarbeiter wird jetzt versuchen, den Sachverhalt zu klären. Er sagte, wenn ich überweise, würde die Sperrung aufgehoben werden. Ich möchte die 8,99 EUR aber nicht bezahlen, auch wenn er mir eine Gutschrift zugesagt hat. Aus Erfahrung mit anderen Anbietern weiß ich, wie schwierig es ist, einmal gezahltes Geld zurückzubekommen. Und auch wenn es ein Kleckerbetrag ist: Dieses Geschäftsgebaren möchte ich mit keinem Cent honorieren.