Eine sehr nette junge Frau, die ich vorgestern kennenlernen durfte, erzählte mir
, sie betreibe beruflich Tierhomöopathie. Davon hatte ich noch nie gehört. Meinen Zweifeln an der Homöopathie begegnete sie mit dem Einwand, dass die Teilchen beim Verdünnen kleiner würden, so dass sie besser durch die Membranen gingen. Ich fragte sie nach ihrer Schulnote in Physik, möchte die Antwort hier aber diskret verschweigen.
Es ist belegt, dass Homöopathie ziemlich genau so wirkt wie Placebos. Dass Placebos wirken, ist ein psychischer Effekt. Der Patient glaubt an die Wirkung. Insbesondere bei psychosomatischen Leiden oder unklaren Diagnosen kann der Einsatz von Placebos, homöopathische Mittel eingeschlossen, durchaus Sinn ergeben. Ich frage mich aber, wie man ein Tier von der Wirksamkeit eines Placebos überzeugen will, um die psychische Wirkung zu erzielen. Ein Hund wird ein Placebo wohl kaum von einem Leckerli unterscheiden können. Vielleicht handelt es sich bei homöopathischen Mitteln für Tiere gar nicht um Medizin für das Tier, sondern eher um Beruhigungsmittel für die Frauchen und Herrchen.