Nun wird gemunkelt, Köhler sei wegen der Euro-Krise zurückgetreten.
Köhler war einst Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Er kennt sich aus in Wirtschaftsfragen. Später, als Chef des IWF, war die Sanierung von Staaten sein Thema. Und er muss mit ansehen, wie wegen Merkels Wankelmütigkeit aus einem Rettungspflaster von 8 Mrd. €, die Deutschland hätte beisteuern müssen, ein Rettungsschirm für ganz Europa wird, für den Deutschland mit 148 Mrd. € bürgt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Merkel und Köhler sich nicht beraten haben. Merkel wird doch wohl die Kompetenzen des Bundespräsidenten kennen, und er ist doch auch keiner, der sich raushält. Das Gesetz zum Rettungsschirm wird in Windeseile, vermutlich bleibt für die Abgeordneten nicht einmal die Zeit, es vor der Abstimmung zu lesen, durch Bundestag und Bundesrat gepeitscht. Dieses Papier, die Frucht Merkels Entscheidungsunfähigkeit, liegt am Ende unserem ehemaligen Präsidenten zur Unterschrift vor. Es bedeutet für jeden von uns Verbindlichkeiten von knapp 2000 € nebst Zinsen. Das wäre in dem Ausmaß nicht nötig gewesen.
Es ist verantwortliches Handeln von Köhler zurückzutreten. Zuerst einmal ist er sich selbst gegenüber verantwortlich. Das war nicht das erste Gesetz, das er nur widerwillig unterschrieben hat. Auch das Zugangserschwerungsgesetz lag einige Zeit auf seinem Schreibtisch. Dazu musste er einige wirtschaftlich fragwürdige Hilfspakete absegnen. Der Job wird seiner Gesundheit nicht zuträglich gewesen sein. Dass er damit auch Merkel in die Bredouille bringt, ist ebenfalls verantwortlich. Merkel ist durch ihre Beliebigkeit eine Gefahr für Deutschland und für Europa.